Mit zunehmendem Alter lassen unsere körperlichen und geistigen Fähigkeiten nach.

Infolgedessen verändern sich unsere Fahrgewohnheiten, was unser Verhalten im Straßenverkehr beeinflussen und potenziell gefährlich werden kann.
Fahrprüfungen sind zwar noch nicht verpflichtend, werden Senioren aber dringend empfohlen, um ihren Führerschein zu behalten.
Die Einwohner von La Rochelle stehen unter Schock. Am Mittwoch, dem 5. Juni, ereignete sich an einer Kreuzung nahe des Stadtzentrums ein Verkehrsunfall. Beteiligt waren zwölf Kinder, die mit ihren Fahrrädern von einem Freizeitzentrum kamen, und eine 83-jährige Autofahrerin. Während eines Schulausflugs erfasste die Frau die Kinder mit ihrem Auto und verletzte sieben Personen, drei davon schwer. Eine Anwohnerin sagte gegenüber AFP, sie sei in die falsche Richtung gefahren. Es wurde eine gerichtliche Untersuchung eingeleitet.
Führerscheine sind ein ständiges Streitthema zwischen Jung und Alt. Obwohl die Regierung im Juni die Senkung des Mindestalters für den Führerschein auf 17 Jahre beschlossen hat, wurde die Altersgrenze für über 75-Jährige, insbesondere nach einer Reihe von Unfällen wie diesem, bereits mehrfach angehoben. Derzeit gibt es jedoch keine Pläne, verpflichtende Fahrprüfungen für ältere Menschen einzuführen. Im Juli wurde ein Gesetzentwurf zur Einführung verpflichtender und regelmäßiger ärztlicher Untersuchungen eingebracht, der es älteren Fahrern ermöglichen sollte, ihren Führerschein lebenslang zu behalten. Drei Monate später lehnte Verkehrsminister Clément Beaune den Vorschlag jedoch ausdrücklich ab und sagte „Nein“ zu einer „abgelaufenen Fahrerlaubnis“.
Laut der Verkehrssicherheitsbehörde sind Menschen über 75 genauso häufig in Unfälle verwickelt wie 18- bis 24-Jährige. Mit zunehmendem Alter nehmen Mobilität, Seh- und Hörvermögen ab, und auch die Fähigkeit, Entfernungen einzuschätzen, verschlechtert sich. Die Einnahme von Medikamenten kann die Schwierigkeiten beim Autofahren zusätzlich verstärken. Es ist wichtig zu wissen, dass ein Führerschein der Klasse B lebenslang gültig ist und nur geringfügige Verstöße und Straftaten zum Entzug führen können.
Die Verkehrssicherheitsbehörde empfiehlt älteren Fahrern Auffrischungskurse.
Gibt es in Frankreich Vorschriften zur Beurteilung der Fahrkompetenz älterer Menschen? Nein, die Straßenverkehrsordnung schreibt weder eine Fahrprüfung noch ärztliche Untersuchungen – weder einmalig noch regelmäßig – für ältere Fahrer vor. Bruno Garancher, Präsident des Bundesverbands der Fahrlehrer (Unedic), bestätigt, dass es außer der Altersgrenze für Fahrer von Fahrzeugen über 3,5 Tonnen keine spezifischen altersabhängigen Regelungen gibt.
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Eine freiwillige Fahrprüfung ist jedoch möglich. Personen über 75, die sich aufgrund von Schwierigkeiten bei der Fahrzeugbeherrschung nicht mehr voll fahrtauglich fühlen, können sich an einen Arzt oder eine Ärztin wenden, um sensorische, psychomotorische und kognitive Tests durchführen zu lassen. Ein Arzt oder eine Ärztin, der/die gegebenenfalls auch von einem Angehörigen benachrichtigt werden kann, kann die Fahrtauglichkeit für den Tag beurteilen und gegebenenfalls zu Medikamenten oder Schmerzen beraten.
Die Verkehrssicherheit empfiehlt Auffrischungskurse.
Die Verkehrssicherheitsbehörde empfiehlt außerdem die Teilnahme an einem eintägigen Auffrischungskurs, wenn Sie Ihre Fahrprüfung bereits bestanden haben. Ziel ist es, über Änderungen der Straßenverkehrsordnung informiert zu bleiben und die Fahrkenntnisse von einem Experten beurteilen zu lassen.
Auch Informationskampagnen können sehr hilfreich sein. Organisationen bieten in der Region Kurse, Workshops und andere Veranstaltungen an, um auf die wichtigsten Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen und die Bevölkerung an die grundlegenden Verkehrsregeln zu erinnern. Dazu gehört auch die Beratung zu Fahrzeugumbauten, beispielsweise zum Wechsel von Schalt- auf Automatikgetriebe. Fahrschulen bieten zudem Fahrstunden für Senioren an, um älteren Menschen eine intensivere Betreuung durch einen Fahrlehrer zu ermöglichen.
Hinweis: Die Gültigkeitsdauer des Führerscheins der Klasse D (zur Beförderung von Personen mit öffentlichen Verkehrsmitteln) ist vom Alter des Fahrers abhängig.